Über mich

Über mich

Hi, ich bin Len (Pronomen: len)

Damit Du weißt, in wessen Hände Du Dich begibst, möchte ich Dir ein paar Einblicke über mich geben - was mensch von außen sieht und zugeschrieben bekommt, wie ich innerhalb gesellschaftliche Ungleichheitsdimensionen positioniert bin und wofür ich innerlich brenne ;)

Wenn Du dich auch zeigen magst, schreib mir gerne :)

aus einem Interview mit Clara Verde für ein queerfeministisches Pornheftchen

Len, wie bist Du zu SexBod gekommen?

Es ist natürlich ein absoluter Nischenberuf und keine bekannte Profession a lá 'ich werde mal Rechtsanwält*in'. Ohne die sozusagen "brüchige" sexuelle Biografie kommt mensch nicht unbedingt darauf, dass es das geben könnte. Außerdem gab es verschiedene Bücher, die mich total inspiriert haben. Maternidades Subversivas von Maria Llopis z.B. Die hat mir ganz neue Perspektiven eröffnet, wie Sexualität und Eltern*schaft außerhalb der heteronormativen Kleinfamilienblase gedacht und gelebt werden können. Aus diesem Prozess heraus wollte ich dann Sexualpädagog*in werden und auf der Suche nach verschiedenen Ausbildungen bin ich schließlich bei SexBod gelandet, weil es mir total sinnvoll erscheint, gerade bei Sexualität den Körper mitzudenken. In meiner Uni-Bubble haben wir zwar viel von dekolonialen Wissenszugängen gesprochen, aber eben nur gesprochen und dabei nie überlegt, was soziale Ungleichheit eigentlich mit unseren Körpern auf der tatsächlichen somatischen Ebene macht.

Was genau meinst Du mit Sexualität und Eltern*schaft außerhalb der hetero-Kleinfamilie?

Dass ich meine Sexualität queeren darf, obwohl ich ein Kind in einer Hetero-Beziehung bekommen habe. Und dass ich mir überhaupt erlaube, eine Sexualität zu haben. Im gesellschaftlichen Diskurs bleibt nicht viel Spielraum zwischen der Mutter als asexueller, jungfräulicher Ikone oder aber als Porno-Kategorie, vor einer Haus-mit-Garten-Kulisse, mit normiertem Körper und überhaupt muss Muddi schön & erfolgreich zugleich sein, Care-Arbeit ist und bleibt unsichtbare Elfenarbeit. Ich habe sehr unter diesen ganzen Normen & Anforderungen gelitten und permanent versucht, allem gerecht zu werden.

Warum Scars & Pleasure?

Kontrasterfahrungen sind ständiger Teil unseres somatischen Erlebens – Aktivierung und Regulierung. Da sind so viele Wunden, Eltern-Sein bringt Deine fiesesten Anteile aus Dir raus, aber auch die schönsten. Ich bin mit Anfang 20 Halbwais*in und im gleichen Jahr Elter* und somit auch älter geworden – im Sinne von wie im „Schnelldurchlauf“ gealtert – Tod und Geburt, zwei so prägende lebensumkrempelnde Erfahrungen so nah beieinander, all die Narben, all die Lebendigkeit. Ich wollte trotzdem weiterhin all den gesellschaftlichen Anforderungen entsprechen - Lohn- und Care-Arbeit, Polit-Aktivismus unter einen Hut bringen, nebenbei mal 2 Studiengänge wuppen, nicht vergessen, den Lebenslauf aufzupimpen, Multimanagement einer Alleinerziehenden-WG, by the way noch outen... Rückblickend würde ich sagen, dass ich gar nicht richtig hinterhergekommen bin. Mein Körper musste das erst mal alles verarbeiten. Da bin ich dann ausgebrannt (und immer noch am Ausbrennen) und habe mich für die Ausbildung sozusagen auch als Akt der Selbstfürsorge entschieden.

Share by: